Es war einmal in ferner Zukunft - Uwe Zeschke

 


Es war einmal in  ferner Zukunft

Die Erde hatte sich schon vor etlichen Jahren eines großen Teils der Menschen, vor allem aus der sogenannten 1. Welt und aus dem westlichen Kulturkreis, also West-Europäer und US-Amerikaner, durch ein neuartiges Virus entledigt. Etwa zur gleichen Zeit gab es auch erst einige kleinere Vulkanausbrüche wie auf Island und La Palma und dann größere Katastrophen im pazifischen Feuerkreis, die durch die ausgestoßenen Gase und Rauchwolken dazu führten, dass die durch den ungehemmten Ressourcenverbrauch der Menschen in einem Zeitraum von 200 Jahren verursachte globale Erwärmung gestoppt wurde, allerdings mit genauso verheerenden Konsequenzen für die Menschheit insgesamt wie es die weitergehende Erwärmung vermutlich gehabt hätte. Die paradiesischen Südsee-Inseln und küstennahe Städte wurde von Tsunamis überschwemmt, statt vom ansteigenden Meeresspiegel, der landwirtschaftliche Ertrag brach nicht wegen Dürre und Hitze ein, sondern wegen mangelnder Sonne und hohen Niederschlägen. Wenn die Erde ein Gemüt und damit auch Humor hätte, hätte sie sich über die Hybris einiger Wissenschaftler schlapp gelacht, die meinten, wegen der Veränderungen in einigen hundert Jahren das Anthropozän, also das Erdzeitalter des Menschen ausrufen zu müssen. Da dachte sie doch in anderen Kategorien.

Jeff Bezos und Elon Musk hatten sich mit einem Team auf den Weg gemacht, einen anderen Planeten mit für den Menschen erträglichen Lebensbedingungen zu finden, aber man hatte nie wieder etwas von Ihnen gehört. Da die Methoden zur tiefgefrorenen Konservierung noch nicht weit genug fortgeschritten waren hatten sie zwar keine zwei Exemplare jeder Art, wie bei der Arche Noah, aber natürlich ein gemischtes Team mitgenommen damit die Reise nicht nach einigen dutzend Jahren am mangelnden Nachwuchs scheitern würde. Und statt Schweinen und Hühnern wie Kolumbus hatten sie Nahrung in Tuben mitgenommen. Mal sehen, vielleicht tauchen die Nachfahren ja irgendwann wieder hier auf und wundern sich, dass sie keinen neuen bewohnbaren Planeten gefunden, sondern nur die gute alte Erde wiedergefunden haben? Die hat sich nämlich soweit erholt, dass es auch in unseren Breiten wieder blühende Landschaften gibt und sonnige Tage gibt. An einem ebensolchen war ich aufgestanden, um im Garten ein bisschen Löwenzahn und andere Kräuter fürs Frühstück zu sammeln, da sah ich den Schimpansen auf der Liege. Er blickte feindselig hoch, knabberte aber weiter an seinem Frühstücks-Stöckchen und knurrte nur: „Pack Deine Sachen und zisch ab! Hier wohne ich jetzt!“

 Angsterfüllt und schweißgebadet wachte ich auf und mir fiel ein, dass ich das Bild am Abend zuvor nach einem Praxisabend der Fotogilde Uelzen zur Bildbearbeitung mit dem Programm Affinity erstellt hatte.

 https://www.flickr.com/people/utz-bilderstudio/

https://utzvonbergen.wordpress.com/


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